Motion Sickness – Gefahr oder Einbildung?
Virtual Reality ist eine der am schnellsten wachsenden Märkte, da die Technik ein großes Potential mitbringt. Neben vielen Vorteilen und Chancen, die Wirtschaft und Wissenschaft in VR sehen, gibt es immer wieder auch Kritiker, die ein gesundheitliches Risiko in Virtual Reality sehen. Dabei ist vor allem von Motion Sickness die Rede.
Benutzt man eine VR Brille häufiger, so merkt man oft den Effekt der sogenannten Immersion. Genau davor warnen manche Experten, denn ihrer Meinung kann es dabei zu Motion Sickness kommen. Diese Krankheit ist oftmals auch unter dem Namen “Reisekrankheit” oder “Seekrankheit” bekannt. Doch ist da wirklich was dran und woran erkennt man überhaupt, ob man Motion Sickness hat?
Grundlegend muss man dazu sagen, dass es hierüber keine absolute Klarheit geht und sich die Meinungen teilen. Die einen unterstellen VR ein unzumutbares längerfristiges Risiko für die Gesundheit, andere sprechen von einer Technik ohne Bedenken und wieder andere sprechen davon, dass VR zwar unbedenklich für die Gesundheit ist, es aber hin und wieder zu jener Motion Sickness kommen kann.
Der medizinische Fachbegriff für Motion Sickness lautet Kinetose und wird dadurch ausgelöst, dass im Körper während bestimmten Situationen und Umständen Stresshormone ausgeschüttet werden und es dann zu einer Art unsynchronen Wahrnehmung des Körpers kommt, heißt also, dass die visuellen Eindrücke die der Körper beispielsweise in einem VR Spiel aufnimmt, nicht mehr mit den restlichen Wahrnehmungen übereinstimmt und der Körper somit mehr oder weniger verwirrt wird.
Typische Symptome für Motion Sickness sind:
- ein zunehmendes Schwindelgefühl
- plötzliche Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Schweißausbrüche
- allgemeines Unwohlbefinden
Allerdings sind dies auch Symptome, die bei diversen anderen Erkrankungen auftreten und somit ist es oftmals extrem schwer, Motion Sickness überhaupt erkennen zu können.
Im folgenden Video ist das Ganze noch einmal sehr gut erklärt:
Es ist also extrem schwierig zu bestimmen, wer unter Motion Sickness leidet und wer nicht. Zudem ist es von Spieler zu Spieler unterschiedlich, denn jeder Körper reagiert anders auf die optischen Reize und die Intensität des virtuellen Erlebnisses, mit welchem das menschliche Auge durch VR belastet wird. Auch die Psyche spielt dabei eine Rolle, denn durch das tiefe Hineinversetzen in die simulierte Umgebung kommt es oftmals zu Motion Sickness Symptomen.
Eine weitere Gefahr, die unserer Meinung nach weitaus größer ist, ist jedoch bereits lange bekannt in der Branche: Abhängigkeit. Denn wie auch bei herkömmlichen Computern ist die Suchtgefahr enorm hoch, da der Spielspaß und die Verbundenheit des Spielers mit der virtuellen Umgebung deutlich höher ist als an PC’s. Gerade durch High-End Brillen wie HTC Vive, Oculus Rift oder PlayStation VR erlebt man ein noch nie da gewesenes Niveaulevel des virtuellen Spiels.
Letztendlich liegt es aber an jedem selbst, ein gesunden Mittelmaß an Zeit und Aufwand zu finden, was nicht in Sucht oder Abhängigkeit endet und am Ende überwiegen unserer Meinung nach ganz klar die positiven Aspekte von Virtual Reality.