Physik heißt nur Formelsammlung, Tafelbilder abschreiben und trockene Theorie? Falsch gedacht, denn wie der deutschlandfunk berichtet, gehört Virtual Reality an einem Gymnasium in Neuss ab sofort zum Lehrplan und soll den Schülern die Weiten des Universums näher bringen und verständlicher machen. Wer hätte das früher nicht gerne selbst im Unterricht gehabt?

Dabei wirkt es auf den ersten Blick relativ normal, denn wie andere Schüler auch, hat die 11. Klasse in ihrem Physikunterricht Federmappe, Formelsammlung und Schreibblock daliegen. Einziger Unterschied dabei: Auf dem Tisch gibt es auch noch eine VR Brille. Mit dieser sollen die Kinder astrologische Gegebenheiten besser verstehen. Dabei geht es um sämtliche Denkbare Inhalte: Das Sonnensystem, die Planetenanordung, die Abstände zwischen den Planeten oder auch den Größen der Planeten.

 

Eine Reise zum Jupiter? Mit VR in wenigen Sekunden möglich.

 

Der besondere Reiz hierbei ist es, die Schüler durch die abwechslungsreiche Lehrmethodik besser an das Thema Universum heranzuführen und dabei gleichzeitig ihr Interesse zu wecken. Auch wenn es vielleicht beim Vorbeilaufen ein wenig komisch aussieht, wenn 20 Schüler sich recken und strecken und um sich schauen mit einer VR Brille auf dem Kopf, so ist es aber vor allem im Interesse des Lehrplans. Denn gerade Dinge wie Größenrelationen im Weltall lassen sich dadurch weitaus besser nachvollziehen und die Schüler verstehen nach einer Reise durch die virtuelle Welt beispielsweise die immense Größe der Sonne gegenüber anderen Planeten.

Allerdings ist die genannte Schule eine Privatschule. Das Problem der VR Brillen ist vor allem der hohe Kostenfaktor. Für öffentliche Schulen ist der finanzielle Aufwand, eine Klasse oder gar mehrere Klassen mit derartiger Technik auszustatten, viel zu hoch und nicht tragbar. Leider müssen diese Schüler ohne diese Technik auskommen, wobei unserer Meinung nach gerade solche Unterrichtsmethoden in Deutschland fast nirgendwo vorhanden sind und es ein Fortschritt für alle Beteiligten wäre, eine solche Technik zu besitzen.

Da aber in Deutschland gerade im Bildungswesen viel zu wenig Kapital vorhanden ist, um neue Innovationen für Schüler bieten zu können und somit die uralten und längst überholten Unterrichtsmodelle revolutionieren zu können, wird es wohl noch ein ganzes paar Jahre dauern, bis dieser Standard Normalität geworden ist in Deutschland. Und gerade in einer zukunftsorientierten und technologisch hoch entwickelten Leistungsgesellschaft wie wir es in Deutschland sind, sollte man stets daran interessiert sein, dem Nachwuchs dieses Landes die bestmöglichen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Arbeitskräfte von morgen bereits heute mit den neue Innovationen der Zukunft bekannt zu machen und somit eine wichtige Weiche in Richtung Zukunft zu stellen. Wir hoffen, dass die Politik diese Erkenntnis in naher Zukunft erlangt.

Eine derartige Virtual Reality Simulation des Sonnensystems sieht dann folgendermaßen aus:

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